Montag, 3. Oktober 2011

Bildung?

Lasst uns mal über Bildung sprechen. Hier in Deutschland haben wir ein Recht auf Bildung und eine Schulpflicht. Das ist erstmal beachtenswert und toll.
Aber wirklich toll ist anders. Es werden so viele Fehler gemacht, seit Jahrzehnten schon, doch es interessiert kaum jemanden. Das fängt an im Kindergarten und in der Grundschule. Was spricht dagegen, Kindern von früh auf  Englisch beizubringen? Dann täten sich sehr Viele sehr viel leichter, als wenn sie es erst mit 10 Jahren lernen. Der nächste große Fehler ist die viel zu frühe Einteilung in Gymnasium, Real- und Hauptschule. Mit neun oder zehn Jahren kann das niemand beurteilen. Man könnte jedoch alle zusammen auf einer Schule lassen, individuelle Stundenpläne für verschiedene Schwierigkeitsgrade in verschiedenen Fächern erstellen, sodass jedes Kind dort gefördert wird, wo es gut ist und dann die Leute nach neun, zehn oder zwölf Jahren von der Schule ins Berufsleben lassen. So hätte jeder die gleiche Chance und ist nicht auf das Urteil einer Grundschullehrerin angewiesen. Auch Migrantenkinder mit weniger Deutschkenntnissen wären in so einem System besser aufgehoben. Zusätzlich dazu müsste man die Lehrpläne aktualisieren und überdenken. Ein ganz wichtiges Fach, das zumindest an Gymnasien in Bayern nicht gelehrt wird, ist Informatik bzw. der Umgang mit Computern und dem Internet. Man braucht sich ja bloß einmal anschauen was von Teenagern z.B. auf Facebook naiverweise alles gepostet wird...
Kaum hat man dann die Schule hinter sich, muss man alle halbe Jahr 500 Euro an die Uni zahlen, die dann selbst gar nicht mehr weiß was sie damit tun soll, weil sie es nur für ganz bestimmte Zwecke einsetzten darf und schlussendlich irgendwelche zusätzlichen Tutorien anbietet, die keiner braucht, während an allen Ecken und Enden das Geld fehlt. Aber würden diese 500 Euro nicht eingezogen, gäbe es vom Land nicht mehr so viel Geld, weil die Uni es ja dann scheinbar nicht mehr nötig hat. Ein absolutes Unding!
Bildung muss kostenlos und für jeden frei zugänglich sein. Vor kurzem wurde die Bundesrepublik von der OECD (die führen z.B. die PISA Studie durch) angemahnt, weil in kaum einem anderen Land Bildung so sehr davon abhängt, aus was für einem Elternhaus du kommst.
Deutschland sollte es so machen wie Finnland. Die haben vor 20 Jahren alles Geld in ihr Bildungssystem gesteckt und ernten jetzt dafür die Früchte. Doch das traut sich hier keiner, weil man mit großen Ausgaben im Bildungssektor keine Wahl gewinnt. Die meisten Wähler sind oder werden bald Rentner. Da setzt die Politik lieber andere Schwerpunkte. Doch wie soll ein Land wie unseres mit rohstoffreichen aufstrebenden Supermächten wie China, Indien oder Brasilien konkurieren, wenn nicht in der Forschung und Entwicklung. Dafür braucht man allerdings hochgebildete Fachkräfte. Wie kann man so kurzsichtige Politik betreiben?
Dabei wäre es doch eigendlich gar nicht so schwer ein bundesweit einheitliches, einfach strukturiertes, modernes und freies Bildungssystem einzuführen. Nötig wäre es allemal!

1 Kommentar:

  1. Hier ist auch nochmal ein Beispiel, wie Politiker Renten vor Bildung stellen. Ein sehr schöner Beitrag:
    http://www.bildungsblog.info/2010/05/kinder-und-bildung-luxus-auf-den-man-verzichten-kann/

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